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Preikestolen-Tour

Norwegen 1993

Nach dem Kauf meines ersten Mountainbikes im Frühsommer 1993 wollte ich unbedingt eine längere Radtour machen. Mein Freund Carsten schlug vor, mit Zelt und Gaskocher in Richtung Norwegen aufzubrechen. Und so machten wir uns Ende August gemeinsam auf den Weg. Durch eine Zwangspause während der Anreise wegen gesundheitlicher Probleme mit meinem Knie blieben uns in Norwegen leider nur fünf Tage. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis, das ich hier nachträglich dokumentieren will.

Die Fotos sind nicht mehr sehr gut, leider konnte ich auch die Negative nicht mehr finden. Inzwischen sind auch die Analogfotos, die ich einst “hochauflösend” gescannt hatte, unauffindbar. Es bleiben mir also nur diese Abzüge aus der Computer-Steinzeit.

Auch die Route auf der Karte ist stellenweise nur geraten, weil ich mich an die tatsächliche Strecke nur noch in Teilen erinnern kann.

Anreise

Nach der Fahrt mit Rad, Bus und Bahn nach Hirtshals lassen wir uns von der Fähre nach Kristiansand mitnehmen. Von dort aus haben wir eigentlich nur ein ungefähres Ziel: Den Preikestolen. Von diesem Felsen hat Carsten gelesen und wir beschließen, grob in diese Richtung zu fahren.

Grydalen und Lysebotn

Die Fahrt auf der 986 nach Lysebotn, also ans Ostende des Lysefjord, führt durch eine atemberaubende Mondlandschaft. Wir sind Anfang September hier, die Herbstfarben auf den Fotos sind durchaus realistisch, auch wenn die Qualität der Bilder zu wünschen übrig lässt. Die Abfahrt nach Lysebotn verlangt nach guten Bremsen.

Preikestolen

Unser eigentliches Reiseziel, den Preikestolen (die Kanzel), erreicht man nur zu Fuß. Wir sind am frühen Morgen vom Campingplatz aus gestartet und sind die erste Stunde tatsächlich allein auf dem Felsen. Erst nach und nach gesellen sich andere Wanderer hinzu. Wenn ich heute Bilder des gleichen Felsens sehe, dann bin ich schon froh, dass wir das lange vor der Instagram-Zeit gemacht haben. Und jetzt stelle man sich mal vor, dass wir damals niemandem davon berichten konnten, bevor wir wieder zu Hause waren,

Rückfahrt an der Küste

Weil ich ganz schön platt bin und mein Knie wieder Probleme macht, beschließen wir, auf weitere Berge zu verzichten und fahren von Sandnes aus an der Küste zurück nach Kristiansand. Leider habe ich kaum Fotos von dieser rauhen Gegend. Ich kann mich auch speziell für diesen Teil unserer Strecke auch gar nicht mehr an irgendwelche Campingplätze erinnern. Das ist einfach alles schon zu lange her. Die ursprüngliche Idee, wieder durch Dänemark zu radeln, lassen wir saußen. Wir haben keine Zeit mehr und unterm Strich wäre es auch teurer geworden gegenüber einer Bahnfahrt zurück zum prall gefüllten Kühlschrank bei Mama.

Fazit

Diese erste gemeinsame Fernreise war der absolute Knaller für uns zwei 21-jährige. Ich werde sie nie vergessen. Eigentlich traue ich mich auch gar nicht, noch einmal in die gleiche Gegend zu fahren, weil ich fürchte, dass es hier heute viel mehr Touristen gibt als damals. Ein kleines bisschen fühlten wir uns wie Pioniere, die entgegen jedem gut gemeinten Rat aus dem Ver- und Bekanntenkreis ein Abenteuer eingegangen sind. Wir wiederholten das zwei Jahre später noch einmal in Schottland mit deutlich größeren sportlichen Herausforderungen.